Energieräuber
Doreen Petzold | 13.09.2023

„Ich fühle mich ständig ausgelaugt.“, „Meine Energie reicht abends nicht mehr aus, um Sport zu machen.“ oder „Ich würde ja gern einem Hobby nachgehen, aber die Arbeit, die Kinder und der Haushalt nehmen mich einfach zu sehr in Beschlag. Da bleibt keine Zeit mehr für mich.“

 

Und wie hoch ist dein Energieniveau am Ende des Tages?

 

Viele von uns gestalten ihren Tag so effizient wie möglich, um viel zu erledigen. Wir schaffen Routine, um morgens die Kinder zur Kita oder in die Schule zu bringen, wir springen von einem Termin zum nächsten, damit keine Zeit ungenutzt bleibt. Wir planen unsere Woche so, dass Haushalt, Einkäufe, Arztbesuche und sonstige Verpflichtungen unter einen Hut gebracht werden können. Oder wir arbeiten von zu Hause, um unser krankes Kind zu betreuen. Dann fällt die Sporteinheit eben einmal aus, oder die Verabredung mit der*dem besten Freund*in wird verschoben.

 

Alles kein Problem, wir sind ja flexibel. Und die eigenen Kraftreserven sind ausreichend, um kurze arbeitsreiche Phasen zu überbrücken.

 

Achten wir darauf, dass wir genug Schlaf, Erholung oder generell Phasen der Regeneration haben, befinden wir uns in einem ausgeglichenen Zustand zwischen Anspannung und Entspannung oder zwischen Forderung und Entlastung.

 

Denn: Unsere Energie ist endlich. Zudem gibt es individuell unterschiedliche Energienehmer und -geber im Alltag. 

 

Wer die eigenen Energieräuber kennt und weiß, welche Aktivitäten Energie schenken, kann diese bewusst einsetzen.

 

Versuche es aus und notiere dir über einen gewissen Zeitraum, am besten eine Woche lang, alle Tätigkeiten und die dafür aufgewendete Energie auf einer Skala von 1 (gering) bis 5 (sehr hoch). Überlege, mit wie viel Energie du jeweils in den Tag gestartet bist und bei welchem Energielevel du den Tag beendest. Was waren energieraubende und was energiegebende Tätigkeiten?

 

Dein Energietagebuch gibt dir gute Hinweise auf deinen Energiehaushalt. Welche davon möchtest du beibehalten, welche reduzieren?

 

Zusätzlich kann es helfen, wenn du in jeder Tätigkeit noch einmal kurz innehältst und dir bewusst machst:

Wie ist deine Körperhaltung? Sind deine Schultern hochgezogen? Ist dein Nacken entspannt oder angespannt?

Wie ist deine Kopfhaltung? Wie fühlt sich dein Kiefer an? Wie ist deine Atmung?

 

Deine Körperhaltung und die Empfindungen können dir zeigen, welche Emotionen du bei einer Tätigkeit hast und geben dir Rückschluss darauf, ob dies eine energiespendende oder -raubende Tätigkeit ist: Beim Telefonieren mit der*dem Vorgesetzten, beim Sitzen im Wartezimmer vor einer Behandlung, beim Autofahren in der Stadt, beim Spielen mit deinem Kind oder beim Essen in einem überfüllten Restaurant.

 

Durch das Bewusst-machen der individuellen Energienehmer und Energiegeber lernst du nach und nach, achtsam mit dir umzugehen. Du kannst zudem erfahren, wie du durch kleine Änderungen im Alltag auf deinen Energiehaushalt einwirken kannst.

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